A review by bookishyvonne
Nur fast am Boden zerstört by Sophie Gonzales

challenging emotional funny hopeful inspiring reflective sad medium-paced
  • Plot- or character-driven? Character
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? Yes
  • Diverse cast of characters? Yes
  • Flaws of characters a main focus? Yes

4.0

“Nur fast am Boden zerstört” von Sophie Gonzales (she/her) ist ein so gutes Buch, das auf wundervolle Art zeigt, wie wichtig es ist auf sich selbst Acht zu geben und Grenzen zu ziehen. Danke an @cbjverlag und @bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
⚠️ [CN: Dick_Fettfeindlichkeit, Homofeindlichkeit, Krebs, Tod (Familienmitglied), toxische Maskulinität]

Ollie und Will hatten eine Sommerromanze, aber kaum ist der Sommer vorbei, herrscht Funkstille. Für Ollie ist das unerklärlich und dann kommen auch noch, dsas seine Tante Linda Krebs hat und seine Familie deshalb nun umzieht, um in ihrer Nähe zu sein und ihr zu helfen. An der neuen Schule stellt er fest, dass auch Will diese Schule besucht! Tja, aber anstatt den Will vom Sommer wieder zurückzuhaben, zeigt Will ihm die kalte Schulter.

Mir hat das Buch richtig gut gefallen, weil Ollie so nach und nach lernt sich selbst mehr an erster Stelle zu setzen! Will ist nämlich nicht geoutet, spielt Basketball und hat große Sorgen vor den Folgen eines Coming Outs. Was werden seine Eltern sagen? Das Basketballteam? Letztendlich möchte er einfach nur dazugehören, weshalb er die Rolle eines stereotypischen Sportlers spielt, obwohl er mit Ollie zusammen sein möchte. Ich hatte anfangs etwas Angst davor, dass Will eventuell zu einem Coming Out gezwungen oder gedrängt werden würde, bin aber so froh, dass dies nicht der Fall ist.

Auch die Mädchen, mit denen sich Ollie angefreundet hat, fand ich klasse! All die Nebenhandlungen hatten eine wichtige Botschaft und ja, evtl. ist das für manche zu viel und es kommt… moralapostelig herüber, aber ich liebe sowas. Ich denke, ich hätte das als Jugendliche total gerne gelesen. Es ist ok, nicht “erfolgreich” zu sein. Es ist ok, für sich selbst einzustehen. Es ist ok, Emotionen zu spüren und diese auch zum Ausdruck zu bringen. Unsere eigenen Bedürfnisse sind wichtig.

Die wichtigste Nebenhandlung ist wohl die Krebsdiagnose von Tante Linda. Boah, es hat mir geradezu das Herz gebrochen zu lesen, wie sehr es Ollie mitnimmt, wie er versucht zu helfen und wie er dann mit der Trauer umgeht. So ein schwieriges Thema, womit echt gut umgegangen wurde.

Aber nochmal kurz zu Ollie: Er ist einfach ein so toller Charakter! Ich liebe liebe liebe es, wie reflektiert er ist und wie er dazulernt. Wahrscheinlich liegt das echt daran, dass ich selbst früher echt Probleme hatte für mich einzustehen und mich selbst zu priorisieren. Umso mehr freue ich mich einfach für Ollie, dass er das hinkriegt!

Etwas, das ich schade fand: Ich hätte gerne mehr von den Mädchen mitbekommen. Also, jedem Mädchen wurde quasi ein Thema zugeschrieben und einige Charaktereigenschaften, aber es dreht sich irgendwie hauptsächlich dann um das eine Problem, das das jeweilige Mädchen hat. Niamh - Dick_Fettfeindlichkeit, Lara - sexuelle Orientierung und der Weg diese herauszufinden, Juliette - Uni-Bewerbung. Abgesehen davon, ganz viel Liebe für dieses Buch!