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A review by bookishyvonne
Der weiße Fleck. Eine Anleitung zu antirassistischem Denken by Mohamed Amjahid
5.0
Kurz: Lest das Buch!
⚠️ [CN: Rassismus, Sexismus, sexualisierte Gewalt]
Amjahid gelingt eine tolle Mischung aus lehrreichen Erklärungen, persönlichen Anekdoten und Sarkasmus, sodass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Dadurch, dass ich selbst von Rassismus negativ betroffen bin, habe ich quasi unentwegt nur genickt, als ich das Buch gelesen habe. Jetzt, da ich daran denke… Das muss schon seltsam ausgesehen haben, aber ich konnte so vielem einfach nur zustimmen und mir selbst tat es gut das zu lesen und mich daran zu erinnern, dass es Menschen gibt, die Rassismus so gut auseinandernehmen und erklären können. Damit will ich nicht sagen, dass Amjahid der erste Mensch sei, der das nun getan hat. Nein, das nicht und er wird bestimmt auch nicht der letzte Mensch sein, der das in einem Buch thematisieren wird, aber unsere Gesellschaft braucht ganz dringend mehr solcher Literatur.
Das Einzige, was mich hat stutzig werden lassen, war die Definition von “Colorism” in dem Buch: “Vorurteile oder Diskriminierung, die von Mitgliedern derselben diskriminierten Gruppe von der Mehrheitsgesellschaft ausgehen und auf den etwas helleren Hautton der betroffenen Person abzielen.” Denn ich hatte Colorism bisher so verstanden, dass eine von Rassismus negativ betroffene Person mit hellerer Hautfarbe bevorzugt behandelt wird, im Vergleich zu einer anderen Person aus derselben diskriminierten Gruppe.
Wovon ich schockiert war und mich bisher nie damit befasst hatte, ist das Thema “Refugee Porn”. Ich bin Amjahid sehr dankbar, dass er direkt vor dem Kapitel auch eine Triggerwarnung vorangestellt hat, denn… das hatte es in sich. Zuerst dachte ich, dass es in die Richtung von “Inspiration Porn” gehen würde, aber nope. Damit ist tatsächlich Pornografie gemeint und wie Frauen, die in den Videos geflüchtete Frauen darstellen, sexualisiert und erniedrigt werden. Der Autor hat dazu unglaubliche Recherchearbeit geleistet, da dieses Gebiet eher unerforscht ist.
In dem Buch geht es also nicht “nur” um Rassismus als abgeschottetes Thema, sondern wird intersektional verarbeitet. Dabei geht Amjahid auch bspw. auf Sexismus und Queerfeindlichkeit ein. Am Ende des Buches fragen sich bestimmt auch viele, was sie denn nun aber so konkret tun können? Kein Bange, Amjahid hat extra eine Liste mit Tipps aufgeschrieben, die allen hilft die Süßkartoffel in sich hervorzubringen. Leseempfehlung an alle, die auch eine Süßkartoffel sein wollen!
⚠️ [CN: Rassismus, Sexismus, sexualisierte Gewalt]
Amjahid gelingt eine tolle Mischung aus lehrreichen Erklärungen, persönlichen Anekdoten und Sarkasmus, sodass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Dadurch, dass ich selbst von Rassismus negativ betroffen bin, habe ich quasi unentwegt nur genickt, als ich das Buch gelesen habe. Jetzt, da ich daran denke… Das muss schon seltsam ausgesehen haben, aber ich konnte so vielem einfach nur zustimmen und mir selbst tat es gut das zu lesen und mich daran zu erinnern, dass es Menschen gibt, die Rassismus so gut auseinandernehmen und erklären können. Damit will ich nicht sagen, dass Amjahid der erste Mensch sei, der das nun getan hat. Nein, das nicht und er wird bestimmt auch nicht der letzte Mensch sein, der das in einem Buch thematisieren wird, aber unsere Gesellschaft braucht ganz dringend mehr solcher Literatur.
Das Einzige, was mich hat stutzig werden lassen, war die Definition von “Colorism” in dem Buch: “Vorurteile oder Diskriminierung, die von Mitgliedern derselben diskriminierten Gruppe von der Mehrheitsgesellschaft ausgehen und auf den etwas helleren Hautton der betroffenen Person abzielen.” Denn ich hatte Colorism bisher so verstanden, dass eine von Rassismus negativ betroffene Person mit hellerer Hautfarbe bevorzugt behandelt wird, im Vergleich zu einer anderen Person aus derselben diskriminierten Gruppe.
Wovon ich schockiert war und mich bisher nie damit befasst hatte, ist das Thema “Refugee Porn”. Ich bin Amjahid sehr dankbar, dass er direkt vor dem Kapitel auch eine Triggerwarnung vorangestellt hat, denn… das hatte es in sich. Zuerst dachte ich, dass es in die Richtung von “Inspiration Porn” gehen würde, aber nope. Damit ist tatsächlich Pornografie gemeint und wie Frauen, die in den Videos geflüchtete Frauen darstellen, sexualisiert und erniedrigt werden. Der Autor hat dazu unglaubliche Recherchearbeit geleistet, da dieses Gebiet eher unerforscht ist.
In dem Buch geht es also nicht “nur” um Rassismus als abgeschottetes Thema, sondern wird intersektional verarbeitet. Dabei geht Amjahid auch bspw. auf Sexismus und Queerfeindlichkeit ein. Am Ende des Buches fragen sich bestimmt auch viele, was sie denn nun aber so konkret tun können? Kein Bange, Amjahid hat extra eine Liste mit Tipps aufgeschrieben, die allen hilft die Süßkartoffel in sich hervorzubringen. Leseempfehlung an alle, die auch eine Süßkartoffel sein wollen!