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A review by bookishyvonne
The Music of What Happens by Bill Konigsberg
2.0
“The Music of What Happens” von Bill Konigsberg hat mich mit Foodtruck und Sommerromanze angelockt. Das habe ich zwar bekommen, aber hinzu kamen noch ziemlich viele Dinge, die mich echt aufgeregt haben.
⚠️[CN: Parentifizierung, psychische Krankheit, Rassismus, Sexismus, sexualisierte Gewalt (nacherzählt, explizit), Spielsucht, Trauer (nach Tod eines Elternteils), Trauma]
Max und Jordan sind zwei Jugendliche, die auf dieselbe Schule gehen, sich aber erst richtig kennenlernen, als Jordan dabei ist, mit seiner Mutter den alten Foodtruck seines Vaters zum Laufen zu kriegen, während Max denen dabei zusieht. Daraufhin bekommt Max spontan einen Job angeboten, da die Mutter mit all dem nicht zurechtkommt. Zwei Jungs, die sehr unterschiedlich sind. Denn Max ist mexikanisch-amerikanisch, der sportliche Typ und steht auf Videospiele mit seinen “dudebros” und Jordan ist weiß, schreibt Gedichte und verbringt seine Freizeit gerne mit seinen “wives” in der Mall. (Englische Begriffe, weil ich das Buch auf Englisch gelesen habe)
Ich fand es schön zu lesen, wie Max und Jordan mit ihrer sexuellen Orientierung im Reinen sind, sodass der Fokus nicht auf das Coming Out lag. Außerdem wird die Geschichte abwechselnd aus beiden Perspektiven erzählt, was ich total gerne mag, weil ich dadurch Einblick in die Köpfe der Leute bekomme… was ich auch total gerne mag und manchmal auch gerne im echten Leben hätte, aber ich schweife ab. Jedenfalls mochte ich beide Protagonisten. Bis ich sie nicht mehr mochte. Alter Falter. Wie egozentrisch kann eine Person sein? Antwort: Jordan. Max öffnet sich und erzählt Jordan etwas, das ihn traumatisiert hat und anstatt, dass Jordan empathisch reagiert auf Max und seine Bedürfnisse eingeht… dreht sich alles um Jordan?! Was zum Henker habe ich da gelesen?
Aber auch Max hat mich geärgert, obwohl ich ihn die meiste Zeit eher positiv wahrgenommen habe, weil er sich so um andere kümmert. Jordan ist halt ein sehr unsicherer Mensch, und jaaaa, manchmal kann es nerven, wie sich die Unsicherheit äußert, bspw. indem Jordan gefühlt tausendmal fragt, ob Max ihn hasst, obwohl sie gerade den ganzen Tag zusammen verbracht haben. Es ist irrational, diese Angst ist ja irrational, aber, anstatt dass Max Verständnis zeigt, pampt er Jordan an?! Inwiefern ist das denn hilfreich?
Es gibt eine Szene, die mich auch richtig wütend gemacht hat: Es geht um rassistische Aussagen und Max, der mexikanisch-amerikanisch ist, sagt: “Who cares? People say shit and some of it is wrong and some of it is racist and it’s like, whatever. You can focus there, or you can live your life. IMO.” (eigene dt. Übersetzung “Wen juckt's? Die Leute reden Scheiße, und manches davon ist falsch und manches ist rassistisch, und es ist so, wie es ist. Du kannst dich darauf konzentrieren, oder du kannst dein Leben leben. Meine Meinung.") Nachdem ich das gelesen habe, musste ich erstmal die Katze zur Beruhigung streicheln. Ich war einfach so wütend, dass einem PoC solche Worte von einer weißen Person (oder zumindest white passing Person) in den Mund gelegt wurde. Was für ein krasses Privileg das ist, einfach Dinge, wie “Ja, ignoriere einfach die rassistischen Sätze, die dir entgegengeschleudert werden.” sagen zu können. Boah.
Dann sind da die zwei besten Freundinnen von Jordan, die einfach schwule Leute fetischisieren und das wird so als Witz verkauft. Die ganze Zeit über bekommt Jordan nervige Sprüche ab. Sowieso kamen hin und wieder Sätze vor, die Ismen reproduzieren, ohne dass dies irgendwie konkret als schlecht dargestellt wurde. Es hat auch absolut nichts zu der Geschichte beigetragen. Relativ am Anfang gab es auch einen Satz, bei dem ich sofort mit den Augen gerollt habe, weil es so eine Kleinigkeit ist, die wahrscheinlich vielen gar nicht erst auffällt. “Likes to cook Asian, Italian, French” … Fällt euch etwas auf? Ständig. Wirklich ständig, wird Asien als ein großes schwammiges Ding gesehen, wobei die meisten auch nur an Ostasien denken, aber es ärgert mich einfach so, wenn ich sehe, dass italienische und französische Küche aufgezählt wird und dann kommt… “asiatisch”.
Was wiederum gut war, waren die Gespräche über toxische Männlichkeit und dass auch Männer Opfer von sexueller Gewalt sein können. Aber würde ich es empfehlen? Eher nicht.
⚠️[CN: Parentifizierung, psychische Krankheit, Rassismus, Sexismus, sexualisierte Gewalt (nacherzählt, explizit), Spielsucht, Trauer (nach Tod eines Elternteils), Trauma]
Max und Jordan sind zwei Jugendliche, die auf dieselbe Schule gehen, sich aber erst richtig kennenlernen, als Jordan dabei ist, mit seiner Mutter den alten Foodtruck seines Vaters zum Laufen zu kriegen, während Max denen dabei zusieht. Daraufhin bekommt Max spontan einen Job angeboten, da die Mutter mit all dem nicht zurechtkommt. Zwei Jungs, die sehr unterschiedlich sind. Denn Max ist mexikanisch-amerikanisch, der sportliche Typ und steht auf Videospiele mit seinen “dudebros” und Jordan ist weiß, schreibt Gedichte und verbringt seine Freizeit gerne mit seinen “wives” in der Mall. (Englische Begriffe, weil ich das Buch auf Englisch gelesen habe)
Ich fand es schön zu lesen, wie Max und Jordan mit ihrer sexuellen Orientierung im Reinen sind, sodass der Fokus nicht auf das Coming Out lag. Außerdem wird die Geschichte abwechselnd aus beiden Perspektiven erzählt, was ich total gerne mag, weil ich dadurch Einblick in die Köpfe der Leute bekomme… was ich auch total gerne mag und manchmal auch gerne im echten Leben hätte, aber ich schweife ab. Jedenfalls mochte ich beide Protagonisten. Bis ich sie nicht mehr mochte. Alter Falter. Wie egozentrisch kann eine Person sein? Antwort: Jordan. Max öffnet sich und erzählt Jordan etwas, das ihn traumatisiert hat und anstatt, dass Jordan empathisch reagiert auf Max und seine Bedürfnisse eingeht… dreht sich alles um Jordan?! Was zum Henker habe ich da gelesen?
Aber auch Max hat mich geärgert, obwohl ich ihn die meiste Zeit eher positiv wahrgenommen habe, weil er sich so um andere kümmert. Jordan ist halt ein sehr unsicherer Mensch, und jaaaa, manchmal kann es nerven, wie sich die Unsicherheit äußert, bspw. indem Jordan gefühlt tausendmal fragt, ob Max ihn hasst, obwohl sie gerade den ganzen Tag zusammen verbracht haben. Es ist irrational, diese Angst ist ja irrational, aber, anstatt dass Max Verständnis zeigt, pampt er Jordan an?! Inwiefern ist das denn hilfreich?
Es gibt eine Szene, die mich auch richtig wütend gemacht hat: Es geht um rassistische Aussagen und Max, der mexikanisch-amerikanisch ist, sagt: “Who cares? People say shit and some of it is wrong and some of it is racist and it’s like, whatever. You can focus there, or you can live your life. IMO.” (eigene dt. Übersetzung “Wen juckt's? Die Leute reden Scheiße, und manches davon ist falsch und manches ist rassistisch, und es ist so, wie es ist. Du kannst dich darauf konzentrieren, oder du kannst dein Leben leben. Meine Meinung.") Nachdem ich das gelesen habe, musste ich erstmal die Katze zur Beruhigung streicheln. Ich war einfach so wütend, dass einem PoC solche Worte von einer weißen Person (oder zumindest white passing Person) in den Mund gelegt wurde. Was für ein krasses Privileg das ist, einfach Dinge, wie “Ja, ignoriere einfach die rassistischen Sätze, die dir entgegengeschleudert werden.” sagen zu können. Boah.
Dann sind da die zwei besten Freundinnen von Jordan, die einfach schwule Leute fetischisieren und das wird so als Witz verkauft. Die ganze Zeit über bekommt Jordan nervige Sprüche ab. Sowieso kamen hin und wieder Sätze vor, die Ismen reproduzieren, ohne dass dies irgendwie konkret als schlecht dargestellt wurde. Es hat auch absolut nichts zu der Geschichte beigetragen. Relativ am Anfang gab es auch einen Satz, bei dem ich sofort mit den Augen gerollt habe, weil es so eine Kleinigkeit ist, die wahrscheinlich vielen gar nicht erst auffällt. “Likes to cook Asian, Italian, French” … Fällt euch etwas auf? Ständig. Wirklich ständig, wird Asien als ein großes schwammiges Ding gesehen, wobei die meisten auch nur an Ostasien denken, aber es ärgert mich einfach so, wenn ich sehe, dass italienische und französische Küche aufgezählt wird und dann kommt… “asiatisch”.
Was wiederum gut war, waren die Gespräche über toxische Männlichkeit und dass auch Männer Opfer von sexueller Gewalt sein können. Aber würde ich es empfehlen? Eher nicht.