A review by bookishyvonne
Pretty Girls by Karin Slaughter

3.0

Das ist der wahrscheinlich brutalste Thriller, den ich je gelesen habe. “Pretty Girls” von Karin Slaughter schockiert maßlos mit der Darstellung von grausamer Gewalt. Versucht euch darauf gefasst zu machen, wenn ihr das Buch lesen wollt. Es ist ziemlich… krass in der Beschreibung.
[CN: Drogen, Fäkalien, Fatshaming, Folter, Misogynie, Mord, sexualisierte Gewalt, Sexismus, Stalking, Suizid, Vergewaltigung, Verstümmelung]

Vor mehr als zwanzig Jahren verschwand Claires und Lydias Schwester Julia als Jugendliche spurlos. Seitdem haben die beiden Frauen nicht mehr miteinander gesprochen, doch keine der beiden hat sich von dem Schrecken und dem Schmerz ihres gemeinsamen Verlustes erholt. Nun ist ein weiteres Mädchen verschwunden und Claire ist davon überzeugt, dass Julias Verschwinden irgendwie damit zusammenhängt. Doch als sie beginnt, die Wahrheit über ihre Schwester zu erfahren, wird sie mit einer schockierenden Entdeckung konfrontiert.

Das Buch war für mich spannend genug, dass ich es zu Ende gelesen habe, wobei ich mir nun unsicher bin, ob ich es nicht weglegen konnte, weil es so spannend war oder weil es für mich wie ein Autounfall war, bei dem ich nicht wegschauen konnte… Der Plot war vielversprechend und ich fand es interessant mitzuerleben, wie ein Geheimnis nach dem anderen zum Vorschein kam.

Mich hat es gestört, wie immer wieder betont wird, dass Claire hübsch UND klug ist. Danke, ich denke, nach dem dritten Mal habe ich das verstanden. Genauso das Bild von Schönheit, das immer in Verbindung mit Schlanksein stand. Ja, unsere Gesellschaft ist immer noch so, aber ich hätte es gut gefunden, wenn das zumindest kritisiert worden wäre. Stattdessen wird ständig in einem negativen Ton erwähnt, dass Lydia dick ist. Außerdem ist Claire auch noch reich und Lydia arm und hat Drogen missbraucht. Ihr merkt, was für Assoziationen hier gezeigt werden?

Was ich wiederum richtig toll fand, waren die Briefe des Vaters an die verschwundene Tochter. Für mich waren diese Briefe der rote Faden der Geschichte und die Gedanken des Vaters zu lesen, waren herzzerreißend. Ebenso die Beziehung zwischen den beiden Schwestern. Obwohl zwischen den beiden Funkstille herrschte, sind sie doch füreinander da.

Das Buch ist wirklich brutal. Also, so richtig. Wenn ihr, wie ich, mehr auf psychologische Thriller steht, vielleicht lieber Hände weg von diesem? Total viel von dieser Brutalität fand ich auch unnötig und meiner Meinung nach, waren die nur drin, um zu schockieren.