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A review by muyelinh
Im Zeichen der Mohnblume - Die Erlöserin by R.F. Kuang
adventurous
dark
sad
medium-paced
- Plot- or character-driven? Character
- Strong character development? It's complicated
- Loveable characters? It's complicated
- Diverse cast of characters? No
- Flaws of characters a main focus? Yes
4.25
Nach zusammengenommen 2.265 Seiten voller Blut und mentalen Belastungen sind nicht nur die zahlreichen Kriege im Kaiserreich Nikara an ihr Ende gekommen, sondern auch meine endlos lang erscheinende Lesereise.
Rin und Nezha stehen sich inzwischen als Todfeinde gegenüber und halten alle Provinzen auch nach dem Feldzug der Drachenrepublik gegen die alte Kaiserin im Würgegriff von Not und Elend. Wieder wird hier der Krieg als zentrales Element der Handlung ausführlich beschrieben. Die vielen Strategien und Schlachten waren großartig zu lesen und mehr noch als in den anderen Bänden ein Grund dafür, dass die Spannung lange obengeblieben ist. Und auch abseits der Kampfhandlungen gibt die Autorin Einblicke in den schwierigen Kriegsalltag eines zutiefst verängstigten und verwundeten Volkes.
Außerdem wartet der Plot mit teilweise überraschenden Wendungen auf, und es entsteht das Gefühl eines Soges, der eine Katastrophe immer näher rücken zu scheinen lässt.
Für mich ist das auch deshalb der beste Teil der Reihe, weil die Sprache oft zugänglicher und dem rauen Setting angepasster erscheint, anstatt sich in philosophischen Theoriebetrachtungen zu erschöpfen - wenngleich sie ihre zuvorige Prätentiösität doch nicht immer abstreifen kann.
Zum Ende kann ich hier lediglich festhalten, dass ich damit nicht so gut klarkomme.
Ich habe kein Problem damit, wenn Hauptcharaktere sterben, im Gegenteil, ich finde das oft sogar ziemlich gut. Ich konnte jedoch nicht nachvollziehen, warum Rin innerhalb von einer halben Seite eine komplette Kehrtwendung von 'Ich zerstöre die gesamte Welt und alle anderen mit' zu 'Ich lasse mich bereitwillig abstechen' vollzieht. Am Ende gibt es nur einen wirklichen Sieger, und dass das der westlich-imperiale Verschnitt Hesperia ist, tut einfach weh und sendet für mich eine fragwürdige Message. Zumal ja hier auch der historische Hintergrund verlassen wird. Es wurde sich vorher so viel Mühe gegeben, die arrogante Haltung der Hesperianer als falsch zu entlarven und die Sympathiewerte trotz der schwierig zu rechtfertigenden Handlungen nahezu aller Personen weitgehend eindeutig zu verteilen, da wirkt dieser Abschluss fast wie eine Verspottung des Lesers.
Trotzdem eine monumentale Reihe, die aber weder in Form noch Inhalt leicht bekömmlich ist.
Rin und Nezha stehen sich inzwischen als Todfeinde gegenüber und halten alle Provinzen auch nach dem Feldzug der Drachenrepublik gegen die alte Kaiserin im Würgegriff von Not und Elend. Wieder wird hier der Krieg als zentrales Element der Handlung ausführlich beschrieben. Die vielen Strategien und Schlachten waren großartig zu lesen und mehr noch als in den anderen Bänden ein Grund dafür, dass die Spannung lange obengeblieben ist. Und auch abseits der Kampfhandlungen gibt die Autorin Einblicke in den schwierigen Kriegsalltag eines zutiefst verängstigten und verwundeten Volkes.
Außerdem wartet der Plot mit teilweise überraschenden Wendungen auf, und es entsteht das Gefühl eines Soges, der eine Katastrophe immer näher rücken zu scheinen lässt.
Für mich ist das auch deshalb der beste Teil der Reihe, weil die Sprache oft zugänglicher und dem rauen Setting angepasster erscheint, anstatt sich in philosophischen Theoriebetrachtungen zu erschöpfen - wenngleich sie ihre zuvorige Prätentiösität doch nicht immer abstreifen kann.
Zum Ende kann ich hier lediglich festhalten, dass ich damit nicht so gut klarkomme.
Ich habe kein Problem damit, wenn Hauptcharaktere sterben, im Gegenteil, ich finde das oft sogar ziemlich gut. Ich konnte jedoch nicht nachvollziehen, warum Rin innerhalb von einer halben Seite eine komplette Kehrtwendung von 'Ich zerstöre die gesamte Welt und alle anderen mit' zu 'Ich lasse mich bereitwillig abstechen' vollzieht. Am Ende gibt es nur einen wirklichen Sieger, und dass das der westlich-imperiale Verschnitt Hesperia ist, tut einfach weh und sendet für mich eine fragwürdige Message. Zumal ja hier auch der historische Hintergrund verlassen wird. Es wurde sich vorher so viel Mühe gegeben, die arrogante Haltung der Hesperianer als falsch zu entlarven und die Sympathiewerte trotz der schwierig zu rechtfertigenden Handlungen nahezu aller Personen weitgehend eindeutig zu verteilen, da wirkt dieser Abschluss fast wie eine Verspottung des Lesers.
Trotzdem eine monumentale Reihe, die aber weder in Form noch Inhalt leicht bekömmlich ist.