A review by muyelinh
Das rote Zeichen by Peter May

dark informative mysterious medium-paced
  • Plot- or character-driven? Character
  • Strong character development? No
  • Loveable characters? No
  • Diverse cast of characters? No
  • Flaws of characters a main focus? Yes

2.5

Im zweiten Teil der "China Thrillers" erscheint der Tathergang ähnlich spektakulär wie im Auftakt: Offensichtlich schnetzelt sich ein Henker, der seine Opfer gezielt unter Drogen setzt und dann enthauptet, durch das Peking der späten Neunziger. Kommissar Li Yan und Pathologin Margaret Campbell arbeiten noch einmal zusammen, nachdem ihre Zuneigung zu Beginn des Bandes zwangsweise wieder in Distanz umgeschlagen ist.

Solide ist das Prädikat, dass man diesem Kriminalroman bestenfalls noch attestieren könnte. Der Krimiplot hält keine bahnbrechenden Überraschungen bereit und wird auch leider eher halbherzig verfolgt. Stattdessen steht das Privatleben der Protagonisten für einen Krimi viel zu sehr im Vordergrund.  Wenngleich das Buch als "Roman" betitelt ist, war die Erwartungshaltung doch eine andere. Dass auf 540 Seiten nicht durchgehend Spannung herrschen kann, ist klar, aber die Tendenz zum Herzenskino samt ekelhaft schmierigem Love Interest war trotzdem zu viel.

Positiv in Erinnerung bleiben die einprägsamen Schilderungen und Hintergrundgeschichten zur Chinesischen Kulturrevolution und recht anschauliche Gestaltung des nach wie vor exotischen Settings. Das Werk ist kein Ärgernis und funktioniert ohne inhaltliche Schwächen, sticht aber leider aus der Masse an Konkurrenz nicht heraus.

Den dritten, ins Deutsche übersetzte Teil werde ich nach Möglichkeit noch lesen, die darüberhinaus reichenden Bände auf Englisch in Abwägung von Aufwand und Lesefreude nicht mehr.